Vergrösserung der männlichen Brustdrüse (Gynäkomastie)

Unter einer Gynäkomastie versteht man die Vergrösserung der männlichen Brustdrüse. Die «echte» Gynäkomastie (Gynaecomastia vera) mit Zunahme des Brustdrüsengewebes muss von der Pseudogynäkomastie (Lipomastie), bei der vermehrtes Fettgewebe vorliegt, unterschieden werden. Eine Gynäkomastie ist weniger ein eigenständiges Krankheitsbild sondern vielmehr eine Störung, für die es zahlreiche Ursachen gibt. Diese gilt es im Rahmen einer andrologischen Konsultation abzuklären.

Die häufigste Form der Gynäkomastie ist die sogenannte Pubertäts-Gynäkomastie. Diese tritt im Laufe der Pubertät in 40-70% auf und ist, wie auch die Brustvergrösserung im Neugeborenenalter und im Senium, als physiologisch zu werten. Ursächlich sind meist hormonelle Umstellungen. 

Den pathologischen Formen der Gynäkomastie liegen endokrinologische Ursachen, Medikamente, Drogen oder auch andere Begleiterkrankungen zugrunde (siehe blaue Infobox).

Medikamente

Östrogenhaltige Cremes, Kosmetika, Clomiphen, Digitalis, Phenytoin, Anabolika, Bicalutamid, Spironolacton, Finasterid, Hormonpräparate (u.a. hCG), Antidepressiva

Drogen

Marihuana, Alkohol, Heroin

Begleiterkrankungen

Leberzirrhose, Nierenerkrankungen, Hyperthyreose, Hodentumor, Brustkrebs, Prolaktinom

Der Brustkrebs des Mannes (ca. 1% aller Brustkrebse) sowie Hodentumore können ebenfalls ursächlich sein und müssen im Rahmen der Diagnostik zwingend ausgeschlossen werden. Für den Mechanismus der Brustvergrösserung sind, je nach Ursache, erhöhte Östrogenspiegel oder eine gesteigerte Östrogenwirkung sowie verminderte Testosteronspiegel oder eine reduzierte Testosteronwirkung von Bedeutung. 

Die Abklärung umfasst Gespräch, körperliche Untersuchung, Bestimmung von Laborwerten (Hormonstatus), Ultraschall der Hoden und häufig auch der Brustdrüse. In Abhängigkeit der Befunde schliessen sich gelegentlich auch ein MRI-Schädel oder Röntgenuntersuchungen an.

Für die Behandlung sollte ein individualisiertes Vorgehen festgelegt werden. Verständlicherweise ist in erster Linie die Ausschaltung möglicher Störfaktoren (Medikamente, Drogen etc.) enscheidend. Nicht immer muss zwingend therapiert werden. Da gerade die Pubertäts-Gynäkomastie oft erst Jahre nach Abschluss der Pubertät vollständig verschwindet, kann sich auch ein abwartendes Vorgehen auszahlen. 

Sind Tumorerkrankungen (Brust- und Hodenkrebs) ursächlich für die Gynäkomastie, steht zunächst die onkologische Therapie im Vordergrund. Die idiopathische Brustvergrösserung (Ursache nicht bekannt) sollte lediglich bei Schmerzen oder aufgrund einer psychologischen Belastung (ästhetischer Aspekt) therapiert werden. Es stehen eine Reihe von Medikamenten zur Verfügung, die die Hormonbildung oder Hormonwirkung beeinflussen und am besten im frühen Stadium (< 6 Monate) wirken. 

Eine operative Verkleinerung der Brust kann bei Versagen konservativer Massnahmen ebenfalls in Betracht gezogen werden. Da hierbei das kosmetische Ergebnis entscheidend für die Zufriedenheit des Patienten ist, gehört dieser Eingriff in die Hände eines erfahrenen Chirurgen mit entsprechender Spezialisierung auf Brust-Operationen. Eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist leider nicht garantiert und muss schriftlich durch ein Kostengutsprachegesuch beantragt werden. Gerne unterstützen wir Sie hierbei.

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